Fledermausalarm bei der Jugendfeuerwehr Detmold- Hiddesen
(02.07.2014) Bei Reinigungsarbeiten am Hiddeser Feuerwehrgerätehaus fiel der Jugendfeuerwehr auf den Fensterbänken etwas Komisches auf: Da lag Mäusekot. Wie sich nach Recherchen herausstelle, kein gewöhnlicher Mäusekot, sondern von Fledermäusen.
Nun wollten die Jugendlichen mehr erfahren. So lud man sich einen Fledermausexperten von der Biologischen Station Lippe zum nächsten Dienstabend ein, mit Matthias Füller bekam man deren Fachmann in diesem Themenbereich. Der gute Kontakt zur Biologischen Station besteht seit mehreren Jahren durch die Zusammenarbeit bei der jährlichen Aktion im Hiddeser Hochmoorgebiet am Bent.
Um die Zeit bis zum Dunkelwerden zu nutzen, brachte Matthias Füller zwei Molchreusen mit, die in einem Gewässer hinter dem Gerätehaus ausgebracht wurden. Das Ergebnis diese Fanges beeindruckte nicht nur die Jugendlichen, sondern auch den Experten: eine große Anzahl an Teich- und Bergmolchen konnten in den Fallen gezählt werden.
Bei einsetzender Dämmerung kamen nun die Fledermäuse an die Reihe. Mit Hilfe von 3 Pfleglingen erklärte Matthias Füller die besonderen Merkmale der verschieden heimischen Fledermausarten. Die Jugendlichen zeigten keine Berührungsängste, so dass sie sogar die Fütterung der Pfleglinge übernahmen. Auch der Fledermauskot, den die Jugendlichen gefunden hatten, wurde analysiert. Nach Aussage des Experten stammt dieser von Zwergfledermäusen. Hinter der Fassadenverkleidung des Gerätehauses befindet sich offensichtlich eine Wochenstube dieser Art. Hier haben sich mehrere Weibchen zusammengefunden, um gemeinsam ihre Jungen aufzuziehen.
Um nun die Fledermäuse in der Dunkelheit wahrnehmen zu können, hatte Matthias Füller ein spezielles Ortungsgerät mitgebracht, mit dessen Hilfe der Ultraschall der Tiere für alle hörbar gemacht wurde. Diese erleichterte bei der Dunkelheit, die verschieden Fledermausarten über den Köpfen zu sichten.
Die Jugendlichen zeigten sich beeindruckt, über die Vielfalt an Natur in der Umgebung des Gerätehauses. (Text und Bilder: Christian Masopust, Löschgruppe Hiddesen)